H. C. Strache:
Parteichef, Mitglied bei der pennalen Burschenschaft „Vandalia", Wien, Verkehrte noch bis Ende der 1980er Jahre in Neonazi-Kreisen, Wehrsportübungen, Autor in der rechtsextremen "Aula". Man könne Heinz-Christian Strache "eine Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut" nachsagen: Das stellte das Oberlandesgericht Wien 2004 in einem Medienverfahren, das Strache gegen Profil angestrengt hatte, fest. Tatsächlich blickt der FPÖ-Chef auf eine lange Geschichte des Anstreifens zurück.
- Brisante Begegnungen
Ende der Achtzigerjahre hatte Strache Kontakt zur neonazistischen Wiking-Jugend, die später verboten wurde. Ebenso besuchte er 1990 - bereits FPÖ-Bezirksrat - eine Wahlkampfveranstaltung der Gruppe "Nein zur Ausländerflut", die in der Folge wegen NS-Wiederbetätigung nicht zur Wahl zugelassen wurde. "Paintballspiele" nennt Strache die vermeintlichen Wehrsportübungen, an denen außer ihm auch Neonazis teilnahmen. Zumindest einmal war Neonazi-Anführer Gottfried Küssel dabei - von dem Treffen sei er aber "entsetzt" heimgefahren, sagt Strache. - Verhängnisvolle Grüße
Ein altes Foto zeigt Strache mit drei abgespreizten Fingern der rechten Hand. In der Neonaziszene ist diese Geste als Kühnengruß bekannt, mit dem das Verbot des Hitlergrußes umgangen wird - Strache hingegen will lediglich "drei Bier" bestellt haben. Wie der FP-Chef zugab, könne er aber nicht ausschließen, dass es von ihm Jugendfotos mit Hitlergruß gebe. - Einschlägiges Geschichtsbild
Die lückenlose Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren lehnte Strache ab, weil diese "oftmals auch Mörder" gewesen seien. Der in der rechtsextremen Szene verehrte NS-Jagdflieger Walter Nowotny war für ihn "kein Nazi, sondern ein anständiger Soldat". Als der einstige Parteikollege Ewald Stadler meinte, Österreich sei 1945 "angeblich von Faschismus und Tyrannei befreit" worden, schritt Strache zur Verteidigung. - Toleranzpolitik
Von hochrangigen Funktionären bei rechtsextremen Burschenschaften bis zu Ortsparteien, die gegen die Aberkennung Hitler'scher Ehrenbürgerschaften stimmen: Gegen NS-Verharmlosung und -Nostalgie griff der Parteiobmann - bis auf Einzelfälle nach politischem und medialem Druck - nie konsequent durch.
„Der Standard“ vom 02.02.2012
Laut einem auf der Homepage der NPD-Bayern veröffentlichten Bericht soll eine Gruppe von bayrischen NPD-Mitgliedern beim FPÖ-Neujahrstreffen am 21. Jänner in Salzburg teilgenommen haben. In dem Bericht wird – bei allen Unterschieden – auf die Ähnlichkeit zwischen der neonazistischen NPD und der FPÖ hingewiesen und betont, dass die „Themen nationaler Parteien in der Republik Österreich und der BRD nahezu identisch sind.“ Ein Großteil von Heinz-Christian Straches Aussagen wären „durchaus mit NPD-Positionen kompatibel und hätte auch von einem Holger Apfel stammen können.“ Auch wenn Neonazis „an den Äußerungen und Taten Straches nicht alles gut finden“ könnten, würden „seine Leistung und die der FPÖ […] den uneingeschränkten Respekt der bayerischen Nationaldemokraten [verdienen].“ Abschließend fasst die NPD-Delegation ihre „Erkenntnis“ vom Besuch in Salzburg zusammen: „Von der FPÖ lernen heißt siegen lernen.“
Laut einem Bericht des Standard (30. 1. 2012) hat FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian
Strache beim umstrittenen WKR-Ball ausgerechnet am internationalen Holocaustgedenktag die Proteste gegen den
Ball mit der „Reichskristallnacht“ und die kritisierten Burschenschafter mit Juden verglichen. Der Geschäftsführer
des Freiheitlichen Bildungsinstituts, Klaus Nittmann, soll Strache sekundiert haben: „Wer für diesen Ball arbeitet,
der bekommt gleich den Judenstern aufgedrückt“.
Diese halt- und geschmacklosen Vergleiche sorgten umgehend für einen empörten Aufschrei im gesamten demokratischen
Lager, auch Rücktrittsforderungen wurden gegenüber Strache erhoben. Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) brachte
angesichts dieser mutmaßlichen Relativierung oder gröblichen Verharmlosung von NS-Verbrechen eine
Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein. Von der FPÖ wurden die Reaktionen als „künstliche und
lächerliche Empörung“ abgewertet. Bei der Berichterstattung des Standard handle es sich um „bewusste Verdrehungen“
und „gezielte Manipulationen“, die Aussagen seine „völlig aus dem Zusammenhang“ gerissen worden.
(Die Presse, 31. 1. 2012).
In der ORF-ZIB 2 (31. 1. 12) bestätigte Strache jedoch unfreiwillig die Richtigkeit der breiten Kritik an dieser
Täter-Opfer-Umkehr, etwa indem er angesichts des Holocausts behauptete, es gebe nichts Schlimmeres als von
DemonstrantInnen als „Nazi“ beschimpft zu werden. Mit seinem Vergleich, den Strache jedoch nicht als solchen
bezeichnet wissen will, habe er nur deutlich machen wollen, dass nun auch freiheitlich Korporierte sich „vorstellen“
könnten, „wie solche totalitären Massenpsychosen überhaupt zustande kommen.“ Obwohl der FPÖ- Obmann im ZIB-Interview
den Nationalsozialismus und den Widerstand gegen seine Verharmlosungen und sein Wiederaufkommen gleichsetzte,
bezichtigte er seine KritikerInnen und die WKR-Ball-GegnerInnen der NS-Verharmlosung.
Schon am 25. Jänner sorgte der Auftritt des (korporierten) Wiener FPÖ- Landtagsabgeordneten Wolfgang Jung im
ORF-Club 2 für Aufregung. Auf den Hinweis des IKG-Präsidenten Dr. Ariel Muzicant, dass „sehr, sehr viele Mörder
unserer Familien […] aus Österreich [kamen]. Und sehr, sehr viele Burschenschafter […] solche Mörder [waren] –
Mörder unserer Familien“, antwortet Jung nach kurzem Schweigen mit einer Gleichsetzung des Holocaust mit den
Aussiedlungen der „Volksdeutschen“ nach 1945: „Ich verstehe das – Ich versteh’ es deswegen, weil es in meiner
Familie genauso gegangen ist. […] Ich habe auch Ermordete in meiner Familie.“ Aber während der Ermordung der
sechs Millionen Jüdinnen und Juden öffentlich gedacht werden könne, werde das Andenken an das Leid der
„Volksdeutschen“ nicht derart zugelassen. Auch würde Jung im Gegensatz zu Muzicant keinen Groll hegen:
„Mein Vater hat mich schon als Jugendlicher dort mit hinaufgenommen und hat mir zwar gezeigt, was ihnen gehört
hat und was ihnen gestohlen wurde, genauso wie Ihnen [Muzicant, Anm.] gestohlen wurde. Aber er hat nie dagegen
gehetzt, im Gegenteil. […] Und das ist der Unterschied. Ich reagiere […] nicht mit Hass.“
Am offensten artikulierte den Antisemitismus einmal mehr die rechtsextreme Wiener akademische Burschenschaft
Teutonia, die in einem Flugblatt gegen den als „Mann mit der Halbglatze und den nervösen Händen“ markierten
IKG-Präsidenten hetzte. Obwohl sich Muzicant als Jude „in [Freimaurer-, Anm.] Logen pudelwohl“ fühle, wollte
er dennoch die Einladung in die WKR-Ball-Loge von Martin Graf nicht annehmen. Weiter heißt es in dem
Flugblatt: „Als er vier Jahre alt war, wanderte Ariel Muzicant aus dem gelobten Land nach Österreich ein. Hier
geht es ihm sehr gut, er macht in Immobilien. Die Österreicher mag er trotzdem nicht.“ Im Antisemitismus werden
Jüdinnen und Juden stets mit Macht assoziiert, so ist auch Muzicants „Wunsch […] Befehl“, daher dürften die
nationalfreiheitlich Korporierten ab nächstes Jahr ihren Ball nicht mehr in der Hofburg feiern.
Verlangt die Abschaffung des Verbotsgesetzes und dass der "Büßeranzug" endlich gegen den
"Kampfanzug" (gegen eine angeblich drohende "Islamisierung") eingetauscht werde.
Behauptet im APA-Interview (13. 9. 09), dass Wehrmachtsdeserteure „oftmals auch Mörder gewesen“ seien.
Während laut einer Studie („Opfer der NS-Militärjustiz“, 2003) bei 1300 untersuchten Fällen nur fünfmal
Gewalt im Spiel war, versteift sich Strache einen Tag später auf die Behauptung, dass laut bezeichnenderweise
nicht näher genannte Studien „über 15 bis 20 Prozent“ der Deserteure „Kameraden“ erschossen hätten. Woher
er die genauen Zahlen habe, konnte der FPÖ-Obmann nicht angeben (Die Presse, 14. 9. 09).
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache droht im Interview mit einem Wiener Internetmagazin den „roten Bonzen“ und
„Kriminellen, die es sich gut eingerichtet haben.“ Nach der Machtübernahme werde man „den Subventionsdschungel
ausräuchern“ und „jene Vereine, die der SPÖ nahe stehen,
durchleuchten“.
Deutete in einem Interview an, dass nicht rassistische Motive hinter dem Sprengstoffanschlag auf ein
AsylwerberInnenheim in Graz stünden, sondern „interne Konflikte“, schließlich könne man „Tag für Tag über
Ausländerkriege im ganzen Land (lesen)“ (Kurier, 19. 9. 10).
Hans-Jörg Jenewein:
Mitglied der Wiener Burschenschaft Silesia, Autor in der rechtsextremen Aula; drohte im Juni 2008 dem ORF mit „Konsequenzen“: bald käme der „Zahltag“ für die kritische Berichterstattung und danach werde es eine „Mitsprache der FPÖ (…) in den Redaktionsstuben“ geben; im September 2008 verunglimpft Jenewein IKG-Präsidenten Dr. Ariel Muzicant als „Pausenclown“, der die Demokratie verachten würde; im Oktober 2008 referierte er bei der rechtsextremen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), gegenüber der Wochenzeitung Falter (43/08) meinte Jenewein, dass ihm die aktuelle Einschätzung des Wiener Verfassungsschutzes, wonach die AFP eine „ausgeprägte Affinität zum Nationalsozialismus“ aufweise, nicht tangiere: „Ich habe dort durch die Bank normale Menschen kennen gelernt, die mit Messer und Gabel essen.“ Daher würde er im Falle einer neuerlichen Einladung „wieder hinfahren“.
Karlheinz Klement:
Der ehemalige Kärntner FPÖ-Politiker Karlheinz Klement veröffentlichte auf seiner Website laut Anklage „verhetzende Textpassagen, in denen das jüdische Volk in einer die Menschenwürde herabsetzenden Art beschimpft wird“. Klement wurde am 23.9.2009 vom Landesgericht Klagenfurt nicht rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Freiheitsstrafe wegen Verhetzung verurteilt.
Hans Ulrich Kopp:
Mitglied in der Burschenschaft Danubia München und im Witikobund, ehemaliger Mitarbeiter der Jungen Freiheit (JF). Die JF trennte sich 1995 von Kopp im Zuge einer versuchten Frontbegradigung gegenüber offenem Rechtsextremismus.
Werner Königshofer:
„Alter Herr“ der Burschenschaft „Brixia“, Innsbruck, ehemals Mitglied der
neonazistischen NDP, 1973-1976 Leiter der Tiroler Lokalredaktion der neonazistischen Zeitschrift
aktuell (Hg.: Walter Ochensberger), 1975 Mitorganisator des „Ersten Mitteleuropäischen Jugendkongresses“,
der aufgrund seiner neonazistischen Ausrichtung jedoch verboten wurde.
Der Tiroler FPÖ-Abgeordnete und Brixia-Burschenschafter Werner Königshofer, bis in die späten 1970er
Jahre Aktivist im Neonazismus, hat mit einem Kommentar auf der Site der Tiroler Tageszeitung (TT) für
Aufregung gesorgt. Am 20. Juli 2009 kommentierte er dort einen Artikel zur Integration: „Nun muß man
zur Kenntnis nehmen, da ß auch ‚Integration’ nicht funktioniert, weil sich ein Volk, das die Kultur,
die Lebensweise, die Rechtsordnung, die Religion des Wirtsvolkes ablehnt, eben nicht integrieren will.
Mit einer 3x so hohen Fertilitätsrate und einer nach wie vor ungebremsten Massenzuwanderung kann das
Gastvolk auf Zeit setzen, um die Zukunft dieses Landes zu gewinnen.“
Von der TT auf die zuerst antisemitischen und später nationalsozialistischen Implikationen und
Hintergründer der Begriffe „Wirts-“ und „Gastvolk“ angesprochen, meinte er lapidar: „ Ich stehe
dazu. Was darf man überhaupt noch für Begriffe verwenden? Kommt ihm (Grünen-GR Gebi Mair, Anm.) vielleicht
noch die Idee, Deutsch zu verbieten, nur weil es die Muttersprache Hitlers war?“
Der Tiroler FPÖ-NAbg. Werner Königshofer veröffentlichte auf seiner Homepage eine „Hassschrift gegen
Islam, Türken und ‚Neger’“ (News 7/11, S. 33). In dieser wird der Islam als „grausame Religion“ bezeichnet
und behauptet, dass Muslime in „60-70 Jahren „im dekadenten liberalen Tirol die Mehrheit haben“ würden.
Neben der Liberalität und der „Samenkanone der Molsems“ sei dafür die medizinische Versorgung in
Österreich, die „dafür sorgt, dass ja kein Moslem zu früh stirbt“, Verantwortlich zu machen. Gegen die
Gebärunfreudigkeit der „heimischen Emanzen“ helfe nur ein Verbot der Pille und mehr Geld für das
Kinderkriegen. Schon Hitler sei es gelungen, die „Geburtenfreudigkeit“ zu erhöhen. Gefahr drohe auch von
anderer Seite: „Die von der Caritas so geliebten unqualifizierten Neger werden uns nicht nur den Islam,
sondern auch Aids mitbringen. Vierzig Prozent der Negerasylanten haben heute bereits den Aids-Virus in
sich.“
Nachdem der Innsbrucker Gemeinderat Gebi Mair (Grüne) auf diesen Skandal aufmerksam gemacht hatte, hieß
es auf Königshofers Seite: „Diese interessante Publikation, die von einem unbekannten Autor stammte,
musste leider vom Netz genommen werden!“ Gegenüber News gab der FPÖ-Politiker an, dass er das Papier ohne
Absender per Post bekommen habe. Mair glaubt allerdings, dass Königshofer selbst der Autor ist: „Das
Dokument stand auf der Homepage bei seinen sonstigen Publikationen, hat seinen üblichen Schreibstil und
zitiert die Unterlagen, die er sonst auch verwendet.“
Gerhard Kurzmann:
steririscher FPÖ-Landesobmann, Anfang Juli 2006 wird publik, dass er
Mitglied der rechtsextremen Kameradschaft IV, einem (Waffen)SS-Traditionsverband
(http://doew.at/projekte/rechts/organisation/kamerad.html),
ist. Gegenüber dem ORF wies Kurzmann die DÖW-Charakterisierung der K IV als „pauschale Unterstellung“
zurück. Er habe unter den ehemaligen SS-Männern „viele anständige Menschen kennen gelernt, die in
schwierigen Zeiten ihre soldatische Pflicht“ erfüllt hätten
(http://steiermark.orf.at/stories/121342/, Kleine Zeitung, 9. 7. 06).
Von der Tageszeitung Der Standard (27. 6. 10) gefragt, ob er immer noch Mitglied bei der K IV, dem
Traditionsverband der Waffen-SS, ist, antwortete FPÖ-NAbg. Gerhard Kurzmann: „Ja, bin ich noch. Das ist ein
zugelassener Verein.“ Die „Leute“, die er „dort kennen gelernt habe“, seien „anständige Leute (…). Sie haben als
Soldaten in einer sehr schwierigen Zeit ihre Pflicht erfüllt und es nicht verdient, ständig angeschüttet oder
vernadert zu werden.“
Zuletzt sorgte die steirische K IV mit einer gemeinsam mit ungarischen Neonazis abgehaltenen Gedenkveranstaltung
für Schlagzeilen
Ulf Leinweber:
"Alter Herr" der Grazer Burschenschaft Cheruskia.
Walter Marinovic:
freiheitlicher Kulturkämpfer ohne Berührungsängste gegenüber dem Neonazismus, nennt sich „Ostmärker“, Referent bei der AFP, der NPD und beim „Kulturwerk Österreich“, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, hält im April 2009 auf Einladung von Martin Graf einen Vortrag im Parlament.
Ute Mayer:
FPÖ-Klubobfrau in Wien XIX - April 2004, Bezirkszeitung (5/04): Neben der Rettung des „christliche(n) Abendland(es)" widmet sich die FPÖ-Bezirksrätin dem Kampf gegen „'Grabschänder' und Menschenjäger". Diese hätten skandalöserweise dem Nazi-Flieger Walter Nowotny das Ehrengrab aberkannt und würden nun „zum nächsten Schlag" - gegen den "weltbekannten Wissenschaftler und Arzt Dr. Julius Wagner-Jauregg" - ausholen.
Richard Melisch:
Autor in den neonazistischen „Huttenbriefen“, der „Aula“ und in „Zur Zeit“, Referent bei AFP, NPD, beim neonazistischen „Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes“ (DKEG), „Kulturwerk Österreich“ und RFJ, seine von der AFP publizierte antisemitische Hetzschrift „Krisengebiet Nahost“ wird 2002 von der FPÖ-Ortsgruppe Kaumberg (NÖ) versandt.
Andreas Mölzer:
Mitglied des Grazer Corps Vandalia, vormaliger Chefideologe und nunmehriger
Europaparlamentarier der FPÖ, Gründer und Mitherausgeber der antisemitischen Wochenzeitung Zur Zeit;
finanziert mit EU-Geldern nicht nur Einschaltungen in seiner Zeitung, sondern auch in den rechtsextremen
Blättern Die Aula und Der Eckart; in seinem Personenkomitee zur EU-Wahl 2009 fanden sich mehrere
Rechtsextreme und ein amtsbekannter Neonazi; nahm 1991 den „Joseph-Hieß-Gedenkpreis“ des neonazistischen
und daher 1998 endlich behördlich aufgelösten Vereins Dichterstein Offenhausen in Empfang; seit Ende der
1990er Jahre versucht Mölzer, die extreme Rechte unter Einschluss von Neofaschist_inn_en und
Pogromantisemiten im EU-Parlament zu einen, 2007 ist dies in Form der ITS-Fraktion kurze Zeit auch
gelungen; aufgrund seiner zahlreichen Auftritte bei rechtsextremen Gruppen in Deutschland findet Mölzer
2002 im Bericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen Erwähnung; seine Kontakte zu
neonazistischen Kreisen (z. B. Interview für die Deutsche Stimme) führten im Herbst 2007 zum Bruch mit
dem Chefredakteur der Jungen Freiheit, Dieter Stein: Mölzer habe mit seiner Einladung der NPD zu einem
ITS-Treffen in Straßburg die Grenze zur Verfassungsfeindschaft überschritten und der zu einenden deutschen
Rechten einen Bärendienst erwiesen, so sein jahrzehntelanger Weggefährte Stein
(vgl.:
http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/2007_10/moelzer.html).
In einem Kommentar für die Neue Freie Zeitung (1-2/11, S. 5) verteidigt FPÖ-MEP Andreas Mölzer das
umstrittene ungarische Mediengesetz. Das „Brüsseler Polit-Establishment“ habe den Ungarn „nicht verziehen,
dass sie bei der Parlamentswahl im vergangenen Frühjahr jene politischen Kräfte deutlich gestärkt haben,
welche die Interessen der Magyaren in den Mittelpunkt rücken. Und von diesen Grundsätzen ist auch das
neue Mediengesetz geprägt, welches die öffentlichen Sender unter anderem zur Pflege der nationalen und
europäischen Identität, des nationalen Zusammenhalts und der ungarischen Sprache verpflichtet. Kein
Wunder, dass Budapest den Zorn der EU-Polit-Nomenklatura auf sich gezogen hat.“
Helmut Müller:
Ehemaliger Schriftleiter des „Eckartboten“, herausgegeben von der rechtsextremen „Österreichischen Landsmannschaft“ (ÖLM), und Redakteur von „Zur Zeit“, Referent bei der AFP, NPD und dem „Kulturwerk Österreich“.
Herwig Nachtmann:
„Alter Herr“ der Burschenschaft Brixia, Innsbruck, vormaliger Aktivist der neonazistischen „Nationaldemokratischen Partei“ (NDP) und Leiter des „Aula“-Verlags, unter seiner Verantwortung wurde in der „Aula“ 1994 der Holocaust geleugnet, Referent bei der AFP.
Werner Neubauer:
Mitglied der pennalen Burschenschaft „Teutonia", Linz, Autor in der rechtsextremen
Zeitschrift „Die Aula", Bundesobmann des freiheitlichen Tarnvereins „SOS Abendland".
Zeigte am 27. August 2010 auf, dass „in der oberösterreichischen Landeshauptstadt (…) am frühen Morgen am
Hauptbahnhof hunderte Sinti und Roma Bettler mit einem Stadtplan abgesetzt (werden), die dann zu Privathäusern
pilgern und bettlelnd in den frühen Morgenstunden an der Haustür klingeln“. Während die FPÖ dies aufzeige,
setzten sich die Grünen „lieber für Ausländer, Drogen und Betttler ein, anstatt sich der tatsächlichen
Bedürfnisse der eigenen Leute politisch anzunehmen.“ (APA-OTS)
Michael Oberlechner:
vormaliger RFJ-Funktionär, Kandidat der FPÖ und der „Freiheitlichen Arbeitnehmer“ (FA), wird in einem Protokoll des niederösterreichschen RFJ-Obmannes Udo Landbauer beschuldigt, im April 2005 auf der Fahrt zum Bundesparteitag nach Salzburg im RFJ-Bus lautstark das „Horst Wessel Lied“ gesungen zu haben.
Walter Ochensberger:
Voralrberger Neonazi und Holocaustleugner, Herausgeber der Zeitschrift „PHOENIX“, in welcher Susanne Winter wiederholt mit zustimmenden Zuschriften vertreten war.
Sebastian Ortner:
Unter dem Namen Sebastian Müllegger Führungskader neonazistischer Gruppen (z. B. „Kameradschaft Linz“ der „Heimatverbundenen Jugend“), wird in einem Schreiben von Gottfried Küssel als „stellvertretender Kameradschaftsführer“ der VAPO bezeichnet, Referent beim 1998 behördlich aufgelösten „Verein Dichterstein Offenhausen“, stellvertretender Obmann des freiheitlichen Tarnvereins „SOS Abendland“.
Martin Pabst:
deutschnationaler Korporierter, zwischen 1990 und 1994 Vorsitzender des Hilfskomitees Südliches Afrika (HSA), einer rechtsextremen Lobby deutscher Arpartheids-Befürworter. Daneben trat er als Vortragender bei der deutschen Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) und Autor in zahlreichen rechtsextremen Medien in Erscheinung.
Parteijugend:
Führende Funktionäre des oberösterreichischen „Rings Freiheitlicher Jugend“ (RFJ) pflegen intensive Kontakte zum neonazistischen „Bund freier Jugend" (BFJ), in manchen Regionen Oberösterreichs ist geradezu von einer personellen Identität zwischen RFJ und BFJ auszugehen, was die Parteiführung nicht zu stören scheint; auch in Wien, Tirol und der Steiermark bestehen personelle wie inhaltliche Überschneidungen mit dem Neonazismus (vgl.: http://www.gedenkdienst.at/index.php?id=526).
Werner Pfeifenberger:
Professor an der FH Münster, Referent beim Kulturwerk Österreich. Er verlor 1998 einen Prozeß gegen einen Wiener Journalisten, der in Pfeifenbergers Aufsatz für das Jahrbuch der FPÖ 1995 "Nazitöne" und "Nazidiktion" geortet hatte.
Bernhard R. Pilz:
Universitätsbibliothekar in Salzburg, "Alter Herr" der Burschenschaft Olympia, Verfasser einer von der Österreichischen Landsmannschaft herausgegebenen Eckartschrift.
Sebastian Ploner:
Aktivist der rechtsextremen Burschenschaft „Olympia“, im RFJ (Mitglied im Wiener Landesvorstand) und in der „ARGE Sommerlager“ (heute: „Sturmadler“), attackierte gemeinsam mit zum Teil amtsbekannten Neonazis im Oktober 2008 eine antifaschistische Kundgebung auf der Parlamentsrampe (nicht ohne sich vorher zu vermummen!), parlamentarischer Mitarbeiter von Martin Graf, laut Recherchen des Nachrichtenmagazins „profil“ (5. 2. 07) hat Ploner beim neonazistischen „Aufruhr-Versand“ u. a. Kampfschriften wie „White Power“, T-Shirts mit einschlägigen Motiven und NS-Literatur bestellt.
Walter Rosenkranz:
Der Niederösterreicher ist Mitglied der akademischen Burschenschaft „Libertas".